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Ist Tanzen zeitgemäß? 

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Paartanzen ist altmodisch und out! Hier sind die Gründe:
Autor: Funkslowstep (78.54.208.---)
Datum: 15. April 2010 05:14

Die Debatte, dass Gesellschaftstänze "aus der Mode" seien, inzwischen Exotenstatus haben und immer weiter verschwinden, führt niemand zum Tabuthema: Musik! Ich liefere viele Gründe, weshalb dieses Hobby ausstirbt, wenn nicht endlich das Tanzschulwesen in seiner heutigen Form abgeschafft und revolutioniert wird.

1) Es gibt keine Salons und "Tanzlokale" mehr, wie vor 100 und weniger Jahren noch. Orte, wo Gesellschaftstänze praktiziert und gepflegt werden, die außerhalb von Tanzschulen bestehen, existieren nicht mehr. Wo ist dann noch ein Anlass oder Grund, Tänze zu lernen, die da noch "Gesellschafts"-Tänze heißen? Man braucht sie nirgendwo mehr, in keiner "Gesellschaft". Es gibt keine "Gesellschaft" mehr.

2) Es gibt kein öffentlich funktionierendes Freizeitangebot für Paartanz. Tanzschulen wollen nur mit Unterricht Geld verdienen und nicht mit einem Partyangebot, das zu Discotheken eine konkurrenzfähige Alternative wäre. Gäste werden vielfach nicht zugelassen und müssen draußen bleiben oder erst einen Tanzkurs belegen. Das ist Erpressung und obendrein völlig gegen jedes betriebswirtschaftliche Prinzip. Ein zögerlicher Neuling, der nur mal kucken oder vielleicht auch tanzen will, wird dabei abgeschreckt und dient nicht mehr als Werbemultiplikator.

3) Seit 40 Jahren ist kein einziger überlebensfähiger Paartanz mehr entwickelt worden, obwohl sich die Musiklandschaft in der selben Zeit vollständig von dem entfernt hat, was bis in die 60er Jahre noch "in" war. Der letzte Paartanz, der kein Modetanz war und heute noch gebraucht wird, ist der Discofox zu Beginn der 70er Jahre gewesen. Aber was tanzt man auf Funk, Ska, Soul, Hardrock, Metal, Reggae, Drum & Bass, Punk,Stoner Rock,Irish Folk, Punkrock, Alternative, Melodic Hardcore, Mittelalterrock, Dub Reggae, Neofolk, Rocksteady, Acid Jazz, Elektro, Psychobilly usw. usw. usw.? Diese Musikrichtungen existierten in den 60er Jahren noch gar nicht, trotzdem ist das Tänzerepertoire immer noch das selbe mickrige von damals.

4) Tanzschulen unterbrechen den Musikfluss und sagen die Tänze an! Egal, ob Anfänger oder langjährige Kunden dabei sind, sie werden für dumm verkauft. Ihnen wird unterstellt, nicht selbst genug Kompetenz zu haben, die Tänze zu erkennen. Und selbst, wenn dem so sein sollte - das hat nicht das Problem für den Tanzabend zu sein, sondern für den Unterricht. Der Tänzer wird sozusagen entmündigt und kann sich nicht mal zwischen konkurrierenden Tänzen wie Discofox und Chachacha selbst entscheiden. Im Beibringen der Fähigkeit, Tanzryhthmen selber zu erkennen und keine Ansagen zu benötigen, haben bis heute alle Tanzschulen kläglich versagt, obwohl genau dies ihre teuer bezahlte Aufgabe per definitionem ist!

5) Die Musik ist grundsätzlich kacke und mit den gegenwärtigen Kunden, die alle 50 und älter sind, alt geworden. Gespielt werden nur Schnulzen, Galacover, Tanzorchester, Schlager, Bigbandnummern, Evergreens, James Last, Kurt Edelhagen, Max Greger, Klaus Hallen, Bert Kaempfert, Hugo Strasser, die ausgelaugtesten Alt-Hits und Superoldies. Von den Leuten unter 30 kann sich niemand mit diesem Mist identifizieren, niemand hört privat zu Hause solchen Blödsinn. Da das seit den letzten 40 Jahren schon so geht, ist das Paartanzpublikum komplett veraltet und der Nachwuchs weggebrochen. Man muss nur hier im Forum mal die Tanzpartnergesuche überfliegen und sieht sofort, dass so gut wie niemand unter 40 dabei ist. Ein Musik bedingtes Rentnerhobby.

6) Den Tanzschulen lastet immer noch das Dünkel der spießigen Sittenwächter und Gralshüter an, die die Rockmusik scheuen wie der Teufel das Weihwasser und auf gepflegteste Abendgarderobe Wert legen, die aber die Jugend überhaupt nicht trägt. Lochjeans, grelles Outfit, schrille Wäsche, Piercings, Tattoos, bunte Haare, Nietenarmbänder usw. geben seit jeher den Ton an, aber damit darf man sich ja ab 20 Jahren nicht in der Tanzschule blicken lassen, ohne geächtet zu werden.

7) Musik, die nicht in das obsolete Klangbild wie unter Punkt 5 beschrieben passt, wird grundsätzlich nicht gespielt. Das wäre ja Musik, die unter Punkt 3 aufgelistet wurde und unsere heutige zeitgemäße Klanglandschaft repräsentieren würde. Wie soll so der Nachwuchs noch einen Anreiz haben, Paartänze zu lernen, wenn die heutigen Musikstandards und -vorlieben nirgendwo berücksichtigt werden?

8) Kein einziger Tanzlehrer hat eine musikalische (Musikhochschule) oder auch nur musische (Amateurmusiker) Ausbildung, was dazu führt, dass deren Gehör über Generationen vermittelt ausschließlich idiotensichere Rhyhtmen zulässt und andere nicht als paartanzgeeignet erkannt werden. Heutige Musik ist größtenteils aber eben NICHT monorhythmisch, sondern polyrhythmisch und der elementare, typische Rhythmus erklingt eben NICHT permanent, auch nicht in klischeehaft typischen Instrumenten. Das hört aber ein konventioneller, in Musik nicht ausgebildeter Tanzlehrer nicht und erkennt deshalb Musik, wo der typische Rhythmus nicht permanent durchläuft, nicht als tanzbar an. So schließt sich der Teufelskreis mit Musik, die unter Punkt 5 beschrieben wurde, denn die ist idiotensicher und klingt auch so - idiotisch und altmodisch. Tanzlehrer sind insofern auch völlig überfordert mit den zeitgenössischen Musikgenres, wie sie unter Punkt 3 aufgezählt wurden, weil sie nur auf den völlig veralteten Präsenzbestand an Musik in der Tanzschule zurückgreifen und nicht das geringste Risiko eingehen, wie ein DJ mal ganz neue Titel und Genres auszuprobieren. Kein Tanzlehrer wird von Labels der Plattenindustrie bemustert, DJs schon. Diese bekommen deshalb ständig Neuheiten rein. Auch stilistische.

9) Ich wiederhole mich: Menschen gehen in die Disco, weil ihnen die dortige Musik, der Sound, gefällt, vielleicht um zu tanzen. Dazu muss ich weder ein Paar noch ein Pärchen sein. Für jedes Genre gibt es eine spezialisierte Disco. Tanzschulen - die einzigen Orte, wo vielleicht noch Paartänze gebraucht werden könnten, wenn eine Tanzveranstaltung angeboten wird - haben überhaupt gar keine Ahnung von den Musikinteressen, die die Leute wirklich anziehen und in die Clubs locken. Für Singles ist das ein Schuss in den Ofen.

10) An den Umsatzstärksten Wochentagen für die Gastronomie, nämlich Fr/Sa/vor Feiertagen, ist in Tanzschulen absolut tote Hose. Abends um 22:00 oder kurz später, wenn die Clubs und Discotheken erst öffen, wird die Tanzschule auch noch dicht gemacht. So wird bewiesen: Tanzen lernen lohnt sich nicht. Das ist reiner Selbstzweck ohne jedwede gesellschaftliche Notwendigkeit.

11) Zu den 5 Lateintänzen gehört der Paso Doble. Der ist aber kein "Gesellschaftstanz", weil es dafür nur ein einziges Musikstück gibt, das ständig neu arrangiert wird. Oder es werden Popsongs mit Gewalt als Coverversion von Tanzkapellen zum Paso Doble umgepresst (z.B. 'The final countdown' von Europe), weil es gar keine Originaltitel gibt. Es gibt in der Musiklandschaft derletzten 40 Jahre keinerlei musikalische Vorbilder (=Titel) dafür, warum soll ich also diesen Unfug lernen? Kein Mensch braucht diesen stilisierten Torrerostierkampf, wo die Frau völlig unterwürfig als Fächeltuch um den Mann herumgewedelt wird. Als "Gesellschaftstanz" ist Paso Doble völlig unbrauchbar, dennoch muss ich diesen Quatsch lernen, statt einen lebenden, lebendigen, aktuellen oder sogar zeitlosen Tanz, der Chancen auf Langlebigkeit hat, lernen zu können (allen voran Salsa, gefolgt von Cumbia, Merengue oder Zouk). Selbst der Rock'n Roll wird als "Modetanz" der 50er Jahre abqualifiziert, obwohl die Schrittfolge bestens für heutige (harte) Rockmusik und Heavymetal geeignet ist. Den muss ich jedoch in Sonderkursen lernen und dann kommt auch prompt nur Chuby Checker, Bill Haley, Chuck Berry, Little Richard, Jerry Lee Lewis oder der frühe Elvis Presley. Wir haben aber nicht mehr die 50er Jahre, sondern sind 60 Jahre weiter!

12) Der Discofox ist der allgemein bekannteste, brauchbarste und am leichtesten zu lernende Tanz, er wird aber nur im Grundkurs und sonst in Sonderkursen unterrichtet (genau wie Rock'n Roll). Ich könnte ihn bei jeder Party anwenden, sogar in Discos sieht man ihn manchmal (OK, Ü30-Parties), er hat also ein gewisses öffentliches Erscheinungsbild. Beigebracht wird er aber grundsätzlich zu deutschen Schlagern. Discofox und Schlager sind in der Tanzschule ein Synonym! Das ist Imagevernichtung! Discofox ist kein Schlagertanz! House und Dancefloor und etliche Popstücke sind eindeutig die edlere, musikalisch wertvollere Wahl und sprechen vorallem auch die Mehrheit an.

13) Mitgebrachte Musiktitel werden als Wunsch aus den oben angesprochenen Gründen grundsätzlich zurückgewiesen - aus purer Angst vor Rockmusik oder was da sonst kommen mag. Es reicht schon aus, dass das Stück oder die Band/der Interpret dem Tanzlehrer nicht bekannt ist, und schon gibts dafür ne Absage, selbst wenn versichert wird, selber darauf garantiert zu tanzen. Ich will aber nicht einen bestimmten TANZ haben, ich will DIESES STÜCK zum tanzen hören. Pech gehabt, kennt der Bauer nicht, frissta nich. Reinhören nützt nichts, der Titel entspricht nicht der paartänzerischen Industrienorm oder dem spießigen Klangideal, also weg damit. In einer normalen Disco komme ich gar nicht erst auf die Idee, eine eigene CD mitbringen zu müssen, weil ich mir den Sound und das Genre ja aussuchen kann und mich logischerweise dort aufhalte, wo ich eh die Musik mag, mit der ich mich auch privat identifiziere. In der Tanzschule geht das überhaupt nicht.

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Und jetzt soll noch jemand über 40 behaupten, Paartanzen sei angesichts dieser riesigen Liste von Defiziten noch zeigemäß, ha ha! Paartanz in der heutigen Form ist eine Historie des Versagens, die bis in die 60er Jahre zurück reicht. Das allgegenwärtige spießige und provinzielle Image heutiger Tanzschulen - und ich spreche von Standard/Latein/Discofox - scheitert seit Jahrzehnten beim Nachwuchs. Ich gehöre dazu. Und tausende andere auch, die lieber in ihre Clubs und Discotheken gehen, wo aktuelle, zeitgemäße, einfach IHRE Musik gespielt wird und nicht "Tanzmusik". Man braucht zum Paartanzen keine spezielle "Tanz"-Musik! Man bekommt sie dennoch aufgezwungen, von Anfang an, bis man nach spätestens 2 Kursen nicht mehr kommt, weil man sich diese Quälerei einfach nicht mehr antun will.

Stünde ich mit meiner Meinung alleine da, wären die Tanzschulen voll und nicht etwa die Discotheken und Szeneclubs. Tanzschulen sind nicht am Markt orientiert, sondern nur an der Verteidigung ihrer konservativen, traditionalistischen Wertvorstellungen interessiert. Darum bleibe ich ihnen fern.


Re: Paartanzen ist altmodisch und out! Hier sind die Gründe:
Autor: JohnnyReb (195.3.97.---)
Datum: 15. April 2010 10:10

1) Es gibt diese Tanzlokale, auch wenn sie nicht allen Personen bekannt sind. Anlässe, wo Gesellschaftstänze gebraucht werden sind zB Bälle, Hochzeiten u. ä.

2) Stimmt, es gibt TS, wo nur eigene Schüler Zutritt haben, aber die sind in der Minderheit. Die meisten Perfektionen dürfen auch von TS-fremden Schülern besucht werden. Für "zögerliche Neulinge" gibt es Tage der offenen Tür.

3) Es gibt Leute, die zu der von dir genannten Musik freestyle tanzen, andere mögen diese Musik nicht und brauchen daher auch keine Tanz dazu. Leben und leben lassen.

4) Einige Tanzschulen sagen den Tanz an, andere nicht. Es ist mW noch nie jemand geköpft oder der TS verwiesen worden, der zu einem Discofox ChaChaCha getanzt hat, oder umgekehrt. Ab und zu nehme ich mir die Freiheit zu einer Samba Salsa zu tanzen oder zu einer Rumba Bolero. Zu Mambo passen die Salsafiguren hervorragend. Zu einem Jive kann ich Jive, 4er-Schritt-Boogie oder 8er-Schritt-Boogie tanzen oder irgendwas dazwischen. Noch nie würde ich dafür gerügt.

5) Kannst du mit dem Begriff "Toleranz" etwas anfangen? Eine bekannte TS im ersten Bezirk wird von vielen Tänzerinnen und Tänzer im Alter von Mitte 20 oder jünger besucht. Die Musik ist dort und in vielen anderen TS zum Teil so, wie von dir beschrieben, zum Teil aber auch ganz anders.

6) Es gibt Tanzschulen, die auf die Garderobe wert legen, andere nicht. So ist Wahlfreiheit gegeben.

7) Da es für die von dir genannte Musik aus welchen Gründen auch immer keine Paartänze gibt, erscheint es nicht nötig, diese in einer Perfektion zu spielen.

8) Kennst du ALLE Tanzlehrerinnen und Tanzlehrer persönlich?

9) Den einen gefällt DiscoMusik anderen gefällt die Musik, die du als altmodisch abqualifizierst. Leben und leben lassen. Paartanz wird nicht nur in Tanzschulen praktiziert, sondern auch in Tanzlokalen. Weiters gibt es auch Boogielokale, die durchaus Singel-geeignet sind.

10) Die gesellschaftliche Notwendigkeit ergibt sich bei Bällen, Hochzeiten u. ä. Gibt es Vorschriften, dass nach einer TS-Perfektion keine Disco oder was auch immer besucht werden darf?

11) Manche mögen den Paso, andere mögen ihn nicht. Leben und leben lassen. Es gibt auch noch andere Musikstücke, die auch ohne "Vergewaltigung" als Paso durchgehen. Es gab auch schon mal für mich die Gelegenheit außerhalb der Tanzschul- und Tanzlokalszene Paso zu tanzen. Es steht dir frei eine Heveymetallparty zu veranstalten und die Leute zu ermuntern, Rock'n'Roll dazu zu tanzen. Salsa und div. andere karibische Tänzen werden schon länger in fast allen TS unterrichtet.

12) Bei dem DF-Kurs, den ich mal besucht habe, wurde nie deutscher Schlager gespielt.

13) In Discos halten sich Leute auf, die sich mit der entsprechenden Musik identifizieren können, in TS-Perfektionen halten sich Leute auf, die Tanzmusik hören und dazu tanzen wollen. Leben und leben lassen. Manche besuchen sowohl das eine als auch das andere. Was passiert eigentlich, wenn jemand in eine HardrockDisco geht, dem DJ eine mitgebrachte CD in die Hand drückt und darum bittet einen Langsamen Walzer zu spielen?

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Wie schon geschrieben, gibt es ausreichend Leute mitte 20 die oft und gerne in TS gehen. Der Alterschnitt in TS ist zwar sicherlich höher als in Discos, aber das muss ja nicht unbedingt ein Qualitätsbeweis sein. Welche Altersgruppe verfügt eigentlich über mehr Kaufkraft?

Re: Paartanzen ist altmodisch und out! Hier sind die Gründe:
Autor: rapunzel (80.121.52.---)
Datum: 15. April 2010 12:01

... ganz so seh ich das nicht. der paartanz ist eher deshalb vom aussterben bedroht, daß es PRAKTISCH zuwenige frauen dafür gibt, nur immer die selbe leier der nicht tanzenden männer vor sich "herbeten". ein blick auf die waage, den spiegel, wäre in diesem zusammenhang sicher von vorteil, meine damen; nicht die anzahl der zigarettenpackungen zählen !!!

die damen der jetztzeit "folgen" dem herrn auf der tanzfläche, niemals, machen´s ja auch so nicht, *gr*. die devise, speziell nachdem es viele führungsschwache herrn, als auch "frauenversteher" gibt. lokalitäten gäb´s genug, solange sie genützt werden,...

die ts sind ein eigenes kapitel, hegen und pflegen sie doch den kunden jahrelang, wollen sein bestes, und nehmens auch. nicht ganz unverständlich, zeigen doch, nahezu altersunabhängig, sehr viele kursteilnehmer nur ein geringes interesse etwas lernen zu wollen, die lehrer zu fordern. so dann auch das niveau.
... und ohne "tanzartansage" sind dann die "fertigen" ts-abgänger in freier wildbahn oft überfordert, trotz silber, gold, usw.,... traurig, aber wahr !!!

let´s dance, rap.

Re: Paartanzen ist altmodisch und out! Hier sind die Gründe:
Autor: Sternchen (78.53.42.---)
Datum: 06. September 2010 14:30

Mir ist das Ganze hier auch ein wenig zu allgemein abgehandelt!
Es hängt doch immer von der Tanzschule ab, welche Musik gespielt wird, wie alt die "Schüler" sind, wer zu den Tanzabenden kommen darf, wie die Kleiderordnung ist etc...
Die Tanzschule, in der ich (ich bin Mitte 20!!!) jahrelang getanzt habe, entsprach diesem hier beschriebenen Klischee gar nicht! Ich selbst bin zum Beispiel eher der härteren Musik zugeneigt und kleide mich manchmal auch entsprechend und wurde kein einziges Mal wegen Nietenarmband und Gürtel oder allzu schwarzer Kleidung "geächtet". Die Tanzabende durften hier auch von jedermann besucht werden.

Dann ist als ein nächster Punkt auch der Grund, weshalb man einen Tanzkurs besucht, meiner Meinung nach ausschlaggebend. Mein Freund und ich haben getanzt, um gemeinsam ein Hobby zu betreiben, Zeit zusammen zu verbringen und zusammen Spaß zu haben. Und genau das hat uns unsere Tanzschule ermöglicht. Natürlich war es auch mal schön, in "Gesellschaft" auf Hochzeiten oder runden Geburtstagen das Gelernte anwenden zu können, doch das stand für uns nicht im Mittelpunkt!

Trotz allem fände ich es allerdings auch keine schlechte Idee, wenn einmal ein neuer Tanz eingeführt werden würde winking smiley

Re: Paartanzen ist altmodisch und out! Hier sind die Gründe:
Autor: Timo (95.89.69.---)
Datum: 16. Oktober 2010 22:40

west coast swing ? :>

Re: Paartanzen ist altmodisch und out! Hier sind die Gründe:
Autor: tanzmaus2911 (87.175.109.---)
Datum: 17. Oktober 2010 18:34

Stimmt nicht! In der Tanzschule Let's Dance in Rheine findet jeden Sonntag ein Tanztee statt, zu dem alle willkommen sind (Paare, Singles, Gleichgeschlechtliche, egal!), die Lust am Tanzen haben, auch wenn sie nicht in der Tanzschule tanzen! Außerdem kann so etwas auch nur ein Mann schreiben, der wahrscheinlich sowieso keine Lust auf Tanzen hat! Und noch etwas: Die meisten Männer, die behaupten sie können tanzen, haben eine wahnwitzige Selbstüberschätzung! Bestes Beispiel: Schaut euch mal das Supertalent an!!!

Re: Paartanzen ist altmodisch und out! Hier sind die Gründe:
Autor: Jungspund (84.20.161.---)
Datum: 01. November 2010 15:33

Das Problem liegt meiner Meinung nach ganz woanders: Die meisten wollen sich die Mühe nicht antun in unser schneller werdenden Gesellschaft, noch einem sehr zeitintensiven Thema wie dem Tanz zu widmen. Allein der (sehr kapitalistische) Versuch der Tanzschulen, Kurse zu je 8 oder 10 Einheiten zu verkaufen und zu sagen: Danach kannst du halbwegs tanzen! ist ein wirkliches Problem eigentlich. Und dann gibt es tatsächlich noch Menschen, die diesen Mist glauben.

Tanzen ist reine Übungssache (ich bin Turniertänzer - ich weiß wovon ich rede. Aber auch dem Tanzen als klassischem Gesellschaftsereignis bin ich nicht abgeneigt. Und in 8 Einheiten kann man nicht tanzen lernen. Auch nicht in 80. Tanzen lernen ist ein langer Prozess, der (gerade, wenn man eine "normale" Tanzschule besucht) nie abgeschlossen ist.

In halbwegs guten Tanzschulen kann man meiner Meinung nach etwa ab dem Gold oder Gold-Star Kurs sagen, dass die Hälfte der Schüler dort tanzen kann.

Um jetzt meine Definition von Tanzen festzulegen (zumindest für den gesellschaftlichen Teil): Alle Turnier- und Gesellschaftstänze müssen halbwegs gekonnt werden (von Slowfox und Paso aber höchstens die Grundzüge), und das jeweils so, dass der Herr so führen kann, dass er mit jeder Situation auf der Tanzfläche zurechtkommt und auch Kontakt zu seiner Tanzpartnerin aufnehmen kann (wobei ich jetzt eher meine, dass er spürt, was seine Tanzpartnerin macht und ob sie das gemacht hat, was er geführt hat). Die Dame sollte sich entsprechend gut führen lassen können.

Das heißt: Tanzen auf Tanzschulniveau heißt, bei jedem Anlass, auf jedem Boden, bei jeder beliebigen Anzahl von Tänzern auf einer beliebig großen Fläche jeden Tanz so interpretieren zu können, dass sowohl Herr als auch Dame immer das gleiche Programm tanzen, ohne regelmäßig Zusammenstöße, Umfaller oder Situationen, bei denen man stehen bleiben muss, zu provozieren.

Das Problem ist: Bis es soweit ist, ist das eine ziemlich übungsintensive Angelegenheit. Tanzen ist nun einmal kein Hobby, dem man sich einfach widmet und mit dem man seine Freizeit verbringt. Man muss es üben und sein Können regelmäßig pflegen. Das ist deutlich ungemütlicher als sich vor den Fernseher (der PC) zu setzen oder in die Disko zu gehen und sich einfach in niederzukübeln.

Nicht umsonst gibt es unter Tänzern den Spruch: Wer zu viel Alkohol trinkt, hat nur ein Problem: Er kann nicht tanzen.
Wie viel Wahres dran ist, sei einfach mal so dahingestellt.

Auf jeden Fall wollen viele Menschen einfach nicht den teilweise eher ungemütlichen Weg gehen und tanzen lernen. Das bedeutet nämlich, regelmäßig zu erfahren, etwas falsch zu machen, zu merken, dass man es nicht sofort richtig hinbekommt, zu erleben, dass man etwas nach vielen Wochen noch immer nicht schafft, zu erfahren, dass man vielleicht eine Sache hinbekommen hat, die andere dafür wieder nicht geklappt hat etc.

Tanzen macht sauviel Spaß. Weltklassesportler trainieren normal 15 Stunden pro Woche (das ist so ziemlich die sinnvolle Kapazitätsgrenze für den Körper), Weltklasse-Tänzer kommen oft auf das Doppelte. Und die machen das freiwillig. Vom Tanzen kann man weder reich noch berühmt werden. Tanzen kann wie eine Droge sein. Aber halt auch sauviel Arbeit.

Und was ich nicht als Tanzen bezeichnen kann: Zwei Tänzer, die voreinander stehen, beide zu den Füßen schauen und hoffen, dass sie ihre Schritte zusammenbringen, ohne mitzubekommen, was der Partner eigentlich gerade macht. Und der Weg von dem hin zu dem was ich oben als "Tanzen" bezeichnet hab, ist relativ lang (in einer Tanzschule ein gutes halbes Jahr engagiertes Tanzen mit Kursen und Übungsabenden und Festigung auf Bällen etc.) und auch nicht immer einfach. So richtig Spaß macht es aber eigentlich erst ab dort. Davor kann einem höchstens die Atmosphäre und das Umfeld um den Alltag des Tanzens gefallen - oder die Erfahrung, seinen Körper endlich einmal zu spüren und zu erfahren und zu kontrollieren zu lernen (nicht umsonst sagen sehr viele gute Tänzer, dass sie nie wieder mit einem Nicht-Tänzer S haben wollen^^). Nur könnte man letzteres genauso gut auch beim Tramplinspringen...

Just my 2 cents...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.09.16 12:01.

Re: Paartanzen ist altmodisch und out! Hier sind die Gründe:
Autor: DeSilva (95.118.15.---)
Datum: 11. Oktober 2011 20:42

Da dieses Forum doch sehr viele historische Beiträge enthält, traue ich mich auch nach einem Jahr noch zu einer Stellungnahme... Als ich die Beiträge hier las dachte ich immer wieder: Ja, recht hat er! Und der hat auch recht! Und der auch :-)

Ich würde jetzt mal nicht so sehr die "Musik" hinterfragen, sondern das Prinzip des "Paartanzens". Was hat es eigentlich damit auf sich? Seit wann fassen sich Männlein und Weiblein bei Musik mehr oder weniger unsittlich an, um - ja was eigentlich? - zu tun?

Genannt wird immer der WW, dann gab es die wilden Polkas, Anfang des 20. Jh. Tango und die Jazztänze. Hierfür gab es Ballsäle und "Bigbands" beträchtlichen Ausmaßes.

Nach dem 2. Weltkrieg noch eine (kurze) Nachblüte mit Rock'nRoll und Chacha, die aber schon lange nicht mehr in großen Ballsälen stattfand.

Dann schien der Paartanz (in Europa?) tot!

Und ganz plötzlich tanzte man in Nachtclubs wieder zusammen: "Huste", woraufhin in der Schweiz der Discofox erfunden wurde. Und plötzlich merkte man (in Europa), dass man in der Karibik nie aufgehört hatte sich anzufassen und am LaPlata auch nicht :-)

Was zum Teufel macht man denn da eigentlich, bei diesem berüchtigten Paartanzen??

Ich denke da an zwei meiner Tanztrainer: Einer sagte mal: "(Paar-)Tanzen ist zu 30% Musik, zu 30% Sport, zu 30% Erotik und der Rest ist undefinierbar."

Der andere erklärte einmal sehr genau, wie sich (z.B. im heutigen Langsamen Walzer) die gesellschaftlich erlaubte Kontaktaufnahme zwischen den Geschlechtern und der Test auf mögliche spätere Zusammenarbeit widerspiegelt. Im Turnier beginnt dies bereits bei der "Aufstellung" (Gerwin sagte so schön: "Wenn der Dame nicht gefällt, was sie sieht, dann kommt sie einfach nicht!"). "One-Night-Stands" hin oder her, ein Tänzchen gibt auch schon mal einen ersten Eindruck :-)

Die "Großen Tänze" sind alle langsam: Langsamer Walzer und Tango Argentino, die technisch-musikalische Herausforderung hoch, aber der Lohn auch. Ich habe noch nie von einem Orgasmus dabei gehört, aber die begleitenden Endorphinausschüttungen können beträchtlich sein :-)

Salsa und Chacha sind flatterhafter, Quickstep, WW und Jive setzen eine zusätzliche sportliche Fitness voraus :-)

O.K. die Probleme schälen sich heraus: Man muss schon leicht verrückt sein, um alle diese völlig verschiedenen Tänze gut tanzen zu können ("Tanzen" in dem Sinne wie "Jungspund" das meint.) Und man braucht die "richtige" Musik dazu. Salsa KANN "aktuell" sein, aber man spielt in der Szene auch noch gerne Tito Puente :-) Und der Argentino lebt von Evergreens ("Mi Buenos Aires Querido" *schluchz*) , Astor Piazzolla hin oder her...

Bleibt der so oft geschmähte und unterschätzte Discofox, ernsthaft allerdings nur in einer 4-Schritt-Variante getanzt. Der "Fusion" - Effekt ist enorm gerade zwischen Salsa und Hustle; seit kurzer Zeit versucht man mit "New Jive" eine etwas unnötige Alternative zu schaffen.

Gut getanzt passt Discofox perfekt auf Samba und viele Swing-Titel. Ist der Beat zu hart, zu schnell oder bounced zu stark, dann muss man gelegentlich schon mal sagen: "O.k. untanzbar..." oder genauer: "Da bleiben die wichtigsten 30% auf der Strecke" :-)

Nicht wirklich gut laufen DF-Schritte auf Walzer, Slowfox, Chacha oder Jive - aber das wird ja angeblich sowieso nicht gespielt :-)

Noch viel seltener hört man in Deutschland nur noch Tango Argentino oder Salsa (ich nehme jetzt mal das Rundfunkprogramm als Maßstab.)

Also Tanzschulen: Weg mit dem WTP - hin zu Hip-Hop für die Kids und Discofox für die Älteren!

Re: Paartanzen ist altmodisch und out! Hier sind die Gründe:
Autor: Kai Aquila (62.158.230.---)
Datum: 12. Dezember 2011 16:54

Hallo, ich habe mir das hier durchgelesen und dachtre mir immer wieder: Das stimmt vielleicht schon, ABER...

1) Ich würde mal sagen, dass man an dieser Stelle hinterfragen muss, warum man eigentlich tanzt. Da gibt es ganz unterschiedliche Gründe und nicht für alle ist es nötig es auch außerhalb einer Tanzschule praktizieren zu können. Weder Tuniertänzer, noch Hobbytänzer oder solche die es nur tun um Sport zu machen brauchen außerhalb der normalen Tanzabende Gelegenheit, ihrem Hobby zu frönen.

2) In meiner Tanzschule gibt es jede Woche entweder eine Jugendparty (die aber nicht außschließlich von Jugendlichen besucht wird) oder einen Paareübungsabend, alle 2 Wochen sonntäglich auch einen Tanztee. Das ist nicht teuer und es darf jeder kommen, der will. Also auch Leute ohne Tanzkurs oder von anderen Tanzschulen.

4) Auf besagten Tanzabenden werden die Tänze zwar angesagt, aber das ist eben für die von dir beschriebenen Neulinge oder Neugierigen auch nötig. Es ist ja keine ausscheifende Ankündigung und mich hat es noch nie gestört, wenn im ersten Takt eines Tanzes der DJ kurz "Jive" ins Mikrofon nuschelt. Außerdem kann man so gleich anfangen zu tanzen statt ein zwei Takte abwarten zu müssen, was das für ein Tanz ist. Gerade viele Diskofoxlieder beginnen nämlich mit so gut wie gar keinem Takt und andere Lieder (Scotty-the black pearl) wechseln den Tanz zwischendrin, da wäre ich das erste Mal ganz schön blöd dagestanden.

5) Zunächst einmal ist ein Großteil an den Tanzschulen (zumindest denen die ich kenne) auch von unter 50-jährigen gut besucht. Die Musik ist bei uns ein bunter Mix aus neuren Liedern und Klassikern, ich glaube, ich habe noc keinen der von dir aufgezählten Interpreten bei uns gehört. Ganz nebenbei ist mir beim tanzen die Musik auch nicht so wichtig, wichtig ist, dass ich gut drauf tanzen kann.

6) Ich kenne vom tanzen viele schräge Leute, Lolitas wie Goths und dergleichen. Ich selbst mache mit meinem Tanzpartner gerade den Goldstarkurs und wir tragen nie außerhalb der Abschlussbälle Tanzschuhe, immer nur Chucks, Turnschuhe etc. Ich brezel mich nie fürs tanzen auf, viele von uns gehen einfach so, wie man sie auch jeden Tag auf der Straße antreffen kann.

7) siehe Punkt 5

8) Mindestens zwei Tanzleherer auf meiner Schule haben das Tanzen studiert und diejenigen, die im Moment ausgebildet werden sind kaum älter als ich (also 17-19) und damit bestens im Kontakt mit der modernen Musik.

9) Unsere Jugendpartys gehen von 20:00 Uhr bis 23:00 Uhr und die Paareübungsabende von 20:00 Uhr bis 23:30 Uhr. Für mich eine vollkommen ausreichende Zeit und viele meiner Freunde gehen sogar schon etwas früher, weil sie hundemüde sind. Mal ganz ehrlich, wer würde denn bitte bis um ein oder zwei Uhr in der Nacht tanzen? Auf Abschlussbällen geht das schonmal aber selbst da gehen viele Leute spätestens um Mitternacht. Tanzen in dem Maße, wie es auf den meisten solcher Veranstaltungen betrieben wird, ist anstrengend und deshalb auch nur bedingt lange ausübbar. Ich slebst bin nach einer Jugendparty angenehm erledigt und sehr müde.

10) Also bei uns wird pro Tnazabend sicher drei viermal ein Paso gespielt und zwar keiner, der irgendwie in diese Form "gepresst" wurde. The final countdown habe ich in diesem Zusammenhang bei uns glaube ich noch nie gehört. Ich persöhnlich mag Paso sehr gerne und ich bin ein Mädchen. Es ist ein herrlich kraftvoller Tanz, den ich nicht missen möchte und wer ihn nicht mag, dem bricht sicher auch kein Zacken aus der Krone, wenn er sich mal vier Minuten hinsetzt. Das Olè am Ende ist außerdem ein lustiger Touch.

11) Ich war noch nie gezwungen Diskofox auf einen Schlager zu tanzen.

12) Bei uns gibt es viele Musikwünsche die dann auch zumeist erfüllt werden. Wer einen Titel in der Auswahl vermisst kann nachfragen und mit hoher Wahrscheinlichkeit läuft er zwei Wochen später dann auch Abends. Berührungsängste mit moderner Pop-, Rock- etc. Musik? - Nada.

Ich hoffe ich konnte alle Argumente zumindest teilweise entkräften und dir wieder ein bisschen Glauben an das Tanzen vermitteln.

Liebe Grüße

Re: Paartanzen ist altmodisch und out! Hier sind die Gründe:
Autor: DeSilva (31.18.160.---)
Datum: 12. Dezember 2011 18:53

@Kai - ja, hast Du gut gemacht :-)

Warum habe aber auch ich immer ein "komisches Gefühl", wenn es um "Gesellschaftstanz" geht??? Ich bin ja eigentlich ein guter Tänzer, und kann 18 oder 20 (je nachdem, wie man zählt) Tanzformen, wofür ich aber auch viel Zeit investiere. Das ist fast schon etwas abartig; eine ähnlich gelagerte Freundin sagte neulich mal: "Wir Tänzer müssen wohl irgendwie verrückt sein..."

Letztendlich habe auch die Tänzer, die sich "spezialisiert" haben, auf Tango Argentino, oder Salsa wohl auch gelegentlich das Gefühl, zu einer "Sub-Kultur" zu gehören; letztendlich auch die Herkunft mancher Tänze, einschließlich des Hip-Hop: Man ist "unter sich".

Gesellschaftstänze sollten eigentlich das Gegenteil bewirken: Integration. Jeder sollte mit jedem Tanzen können, bei Veranstaltungen, wo auch "jeder" hinkommt. Logisch, dass so etwas heute eben nicht mehr stattfindet, und in diesem Sinne die Kritik des OPs greift.

In dieser idealisierten Situation - die es natürlich auch nie gegeben hat, weder zur Walzer-, noch zur Swing-, noch zur Rock'n'Roll noch zur ChaCha-Zeit - MUSSTE man(n) natürlich Tanzen lernen: Wie hätte man sich sonst "sittlich" überhaupt einem Mädchen nähern können :-)

Dass Tanzschulen heute etwas anderes bieten - auch der (Breiten-)sportliche Aspekt ist ja durchaus erwähnenswert - müssen als vor 60 Jahren, ist klar. Aber ob sie ein Zukunftsmodell sind? Was wäre, wenn alle Tanzschulen schließen würden? Wie groß wäre der Aufschrei? Die nationale Empörung? keine Walzer mehr in Wien?
Endlich!

:-)

Re: Paartanzen ist altmodisch und out! Hier sind die Gründe:
Autor: tanzsportler (212.186.43.---)
Datum: 12. Dezember 2011 19:53

> Was wäre, wenn alle Tanzschulen schließen würden? Wie
> groß wäre der Aufschrei? Die nationale Empörung?
> keine Walzer mehr in Wien?



Webb alle Tanzschulen von heute auf morgen dicht machen würden? tja...das wäre was...Den Walzer würde es in Wien ja dennoch weiter geben!


Re: Paartanzen ist altmodisch und out! Hier sind die Gründe:
Autor: Salsaanfänger (80.131.97.---)
Datum: 14. Dezember 2011 16:47

Tanzen ist in Deutschland definitiv tot, wenn man es als Teil einer Kultur definiert, in der Tanzen auf kulturellen (Bsp. Volksfeste) und gesellschaftlichen Veranstaltungen (Bsp. Familienfeiern) gelebt wird.

Eine Gesellschaft in der Tanzen schon in den Familien praktiziert wird, also die Eltern es vorleben und die Kinder, was in ihrer Natur liegt, nachahmen benötigt keine Tanzkurse. Somit ist alleine schon die Existenz einer Tanzschule* der Beleg einer fehlenden Tanzkultur innerhalb einer Gesllschaft.

* damit ist nicht die Turnier-/Showtanzschule gemeint.

Re: Paartanzen ist altmodisch und out! Hier sind die Gründe:
Autor: Salsaanfänger (80.131.97.---)
Datum: 14. Dezember 2011 16:59

Nachtrag:
Meine Eltern und Großeltern haben sich früher auf "freien" (Eintrittsfreien) Tanzveranstaltungen ja erst kennengelern, so wie viele andere Paare auch.
Heute gehen in der Überzahl geschlossene Päärchen,-gruppen in sog. Tanzlokale um hauptsächlich ihre zuvor in der Tanzschzule erlernten Techniken zu vertiefen oder mit anderen zu konkurrieren. Oft wird der Anschein erweckt, es gehe in erster Linie nur um "sehen und gesehen werden".

Bei meinem ersten u. letzen Bachataworkshop, .... sagte die Tanzlehrerin ca. 10 Min. nach Beginn des Kurses:
"da ihr nun alle den Grundschritt drauf habt, (es sei noch angemerkt, es waren ca. 12 Paare im Raum) zeige ich euch jetzt eine selbst erschaffene Figur, damit ihr euch bei der nächsten Party deutlich von den "Anderen" abheben könnt".


Re: Paartanzen ist altmodisch und out! Hier sind die Gründe:
Autor: Kai Aquila (79.203.107.---)
Datum: 14. Dezember 2011 21:31

@Salsaanfänger
Ich finde nicht, dass es beim tanzen um "sehen und gesehn" werden geht. Es geht meiner Meinung nach darum Spaß an der gemeinsamen Bewegung zu haben und zu genießen, wie zwei Menschen, die aus völlig verschiedenen Hintergründen kommen sich vollkommen ohne Worte verständigen können. Wir konkurieren in beim tanzen nicht. Wir bringen einander neue Dinge bei und bewundern die Bewegungen derer, die schon weiter fortgeschirtten sind. Ich hatte vor dem tanzen kaum Fruende und jetzt habe ich ein gutes Dutzend, auch meinen Freund habe ich darüber kennengelernt. Wenn tanzen wirklich ein Konkurrenzkamppf wäre, könnte man dabei keine Freundschaften schließen, was nirgends so leicht wie auf einem Tanzabend geht.

Re: Paartanzen ist altmodisch und out! Hier sind die Gründe:
Autor: DeSilva (31.18.160.---)
Datum: 15. Dezember 2011 22:57

Wenn es hier viele verschiedene Ansichten übers "(Paar)Tanzen" gibt, dann liegt das sicher auch daran, dass man diesen Begriff verschieden fokussieren kann:

- Da ist einmal der Moment (=die "3 Minuten") des Paarerlebnisses im Tanzakt.

- Dann gibt es die "Show", die fortgeschrittene Paare gerne abziehen, durchaus auch in wohlmeinender Absicht ("Nun zeihen wir euch Anfängern mal, wie es denn geht, wenn man tüchtig übt!")

- Dann - hier mehrfach diskutiert - ist eine Tanzversanstaltung immer auch ein Partnermarkt, auf dem jeder "wirkt", egal was er oder sie tut oder nicht tut. Ein Teil der "Markteilnehmer(innen)" konkurriert hier ganz sicher, offen oder versteckt.

- Dann gibt es das Äquivalent zum Kaffeekränzchen; gerade der "Damenüberschuss" trifft sich durchaus auch mal nur zum Klönen (nennt es aber "Tanzen"). "Disco" ist fast das Gleiche :-) Man kann sich wg. der Lautstärke sogar das Klönen sparen...

- Dann haben wir das "offene Training", das in Tanzschulen einfach nur anders heißt.

Je nachdem, was man gerade betrachtet, kann man Belege für alles mögliche finden...


Re: Paartanzen ist altmodisch und out! Hier sind die Gründe:
Autor: Salsaanfänger (79.218.176.---)
Datum: 17. Dezember 2011 14:02

@Kai Aquila : Das ist deine Motivation (auch meine) zu tanzen, ich rede aber von allgemeinen Beobachtungen, dich in verschiedenen Tanzlokalen gemacht habe und Bekanntschaften macht man mit der nötigen Kommunikationsfähigkeit überall.

Re: Paartanzen ist altmodisch und out! Hier sind die Gründe:
Autor: Dancy (93.233.66.---)
Datum: 13. Januar 2012 14:10

Hallo,

ich finde auch, dass die klassischen Paartänze ziemlich veraltet sind. Mir als unter 30-jährigen fällt ausser Abschlussbällen und Hochzeiten kein Anlass ein, wo solche Tänze getanzt werden.
Auch die Sache mit dem hohen Alter der klassischen Tänzerinnen und Tänzer ist richtig. Während die Jugend in die Disco geht, alleine tanzt und dazu Bier oder Alcopops trinkt, tanzen meine Eltern Foxtrott oder Jive und trinken zwischendrin Wein

Es wäre Zeit, neue Tänze in die Tanzkurse mitaufzunehmen. Warum nicht Techno oder Hiphop im Tanzkurs behandeln?

Dancy

Re: Paartanzen ist altmodisch und out! Hier sind die Gründe:
Autor: mia3 (80.108.118.---)
Datum: 13. Januar 2012 23:14

Hallo,

ich finde Paartänze einfach etwas wunderschönes wenn zwei Menschen zu einer Einheit verschmelzen!!! Paartänze fördern uns geistig und körperlich,ich würde sie manchn Menschen sogar als Therapie empfehlen.

Wir sind hier doch in einem Tanzpartnerfoum, warum Suchen wir alle einen TANZPARTNER wenn das Paartanzen altmodisch sein soll ??!

Re: Paartanzen ist altmodisch und out! Hier sind die Gründe:
Autor: Salsaanfänger (79.218.182.---)
Datum: 14. Januar 2012 18:11

Dancy schrieb:
-------------------------------------------------------
>
>
> Es wäre Zeit, neue Tänze in die Tanzkurse
> mitaufzunehmen. Warum nicht Techno oder Hiphop im
> Tanzkurs behandeln?
>
> Dancy


Ok, du meinst jetzt z.B. das sog."Shuffling"?

Re: Paartanzen ist altmodisch und out! Hier sind die Gründe:
Autor: Thalke (85.179.143.---)
Datum: 06. Februar 2012 15:47

Ich finde keineswegs, dass Paartanz aus der Mode gekommen ist. Natürlich hat er sich im Verlauf der Zeit verändert. Keine Frage. Ich denke, dass Tanz eine künstlerische Ausdrucksform ist so wie die Literatur, die Musik oder auch die Schauspielerei - Tanz bedient sich vieler Elemente aus diesen Genres und verbindet sie. Man darf aber auch nicht vergessen, dass Tanz auch eine Form der sozialen Kommunikation ist und es in der Vergangenheit noch viel stärker war (Der Mann bittet die Frau zum Tanz - als Geste seiner Zuneigung - eine Art höfisches und höfliches Ritual). Heute gibt es neue Wege der Kommunikation - über einen Datingcafe Test kann man heute schon die große Liebe finden. Ganz ohne reale Körperlichkeit. Die Ritualisierung des Tanzes in der Partnersuche (es heißt ja auch immerhin Paartanz) ist nahezu verloren gegangen, aber nicht die Begeisterung über die Kunstform an sich. Ich denke, dass ist der Unterschied zu früher.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.02.12 18:30.

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